Artikel - «Haute Couture auf Stelzen»
von Andrea Schneider
Das Theaterensemble „Die Stelzer“ aus Landsberg mit neuer mobiler Inszenierung: In hocheleganten Kostümen aus edlen schwarz-weiß Stoffen verzaubern sie das Publikum – Haute Couture als Performance Verwirrend, geheimnisvoll und vor allem schön anzuschauen: Riesige Frauen in prächtigen
schwarz-weiß Kostümen stolzieren, auf Stelzen alles überragend, durch die Innenstadt. Sie bleiben stehen, unterhalten sich scheinbar, schauen in die Menschenmenge, die sich schnell vor ihnen aufbaut...
Die Stelzer sind wieder aktiv. Wieder einmal verwandeln sie mit dem Genre Theater auf Stelzen Straßen, Plätze und Fußgängerzonen in eine Bühne und erschaffen eindrucksvolle lebendige Bilder von besonderer Ästhetik.
In der Hauptrolle: Wunderschöne Stoffe Bei der neuen Produktion der Stelzer steht keine Geschichte und auch keine Person im Vordergrund, sondern Stoffe spielen hier die Hauptrolle. Phantastische schwarz-weiß-Stoffe, hoch elegant, mit Kugel-, Spiral- und Zickzackmustern, von leicht fallend und transparent bis schwer und undurchsichtig. Die Inszenierung entstand in Kooperation mit den internationalen Stoffproduzenten
Pierre Frey (Paris) und
Élitis (Toulouse). Diese exklusiven Stoffe, die eigentlich ihren Platz an Wandbekleidung, Vorhängen und Bezügen finden, sind von den Stelzern „zweckentfremdet“ und zu wunderschönen, edlen Damenkostümen verarbeitet worden.
Entgegen der herkömmlichen Herangehensweise im Theater – d. h. aus einem Stück folgen die Kostüme und danach die Auswahl der Stoffe – verhält es sich bei dieser Produktion genau umgekehrt. Die Idee zur Inszenierung und zu den Kostümen resultiert sozusagen aus dem Stoff: „Sie entstand, als ich in einem Artikel der Architektur-Zeitschrift
‚Architektur & Wohnen’ ganz beeindruckende Stoffe in schwarz-weiß entdeckte“, erklärt Wolfgang Hauck, Leiter der Stelzer. „Sofort entstand ein Bild von eleganten Frauenkostümen, gut situierten Damen beim Stadtbummel und damit eine neue Produktion für das Theater auf Stelzen. Egal, was dabei herauskommen wird – sicher ist: Es muss sich aus dem Stoff ergeben.“
Transparenz und Geometrie im Design Dies ist der Anstoß für die ersten Designentwürfe.
Transparenz und Geometrie – etwa Pyramiden-, Spiralen- und Kegelformen – sind für
Cinzia Fossati, Kostümdesignerin der Stelzer, die wichtigsten Komponenten bei diesen Entwürfen. Diese beiden Komponenten werden sich schließlich in allen Kostümen wieder finden, sowohl in den Mustern als auch in der Form der Kostüme. In Verbindung mit der Tatsache, dass alle Kostüme auf den schwarz-weiß-Kontrast beschränkt sind, schafft dies eine Einheit und eine Ästhetik von besonderer Art.
Das ist die Motivation für die direkte Zusammenarbeit mit dem Stoffhersteller – und das mit Erfolg: Die Leitung der Pierre Frey Niederlassung Deutschland zeigte sich spontan begeistert von der Idee einer gemeinsamen Kostümproduktion. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass den Stelzern die kompletten Stoffe für fünf Kostüme – das sind insgesamt rund 100 Meter Stoff – zur Verfügung gestellt wurden. „Wir sind immer offen für Innovationen und neue Ideen. Wir finden es sehr spannend, was die Stelzer aus unseren Stoffen machen und betrachten das Projekt auch für uns als ein Experiment, “ so
Manuela Koch, Verkaufsleiterin von Pierre Frey Deutschland.
Nach der endgültigen Überarbeitung des Designs kann nun die Kostümproduktion beginnen. Ein hartes Stück Arbeit für Kostümschneiderin
Sabine Adldinger, schließlich handelt es sich um riesige Stoffvolumen, mit zum Teil schweren Dekostoffen, die nicht einfach zu handhaben sind. Die Besonderheiten von Kostümen für das Stelzentheater stellen eine spezielle Herausforderung dar, handelt es sich doch durch die extreme Verlängerung der Beine um völlig andere Proportionen.
Geheimnisvoll, verzaubernd und zeitlos Herausgekommen ist eine geheimnisvolle, verzaubernde
„Kostüm-Performance“, die nicht so recht einzuordnen ist. Jeder Betrachter wird und soll seine eigene Interpretation gewinnen. Ähnelt das eine Kostüm einem ägyptischen Gewand aus Zeiten Nofretetes, könnte das andere der Bauhaus-Ära der 20er Jahre entsprungen sein, während das dritte plötzlich an die vergangene Mode russischer Zarinnen erinnert. Selbst der Spielort ändert sich permanent und gibt Freiraum für viele Assoziationen. Durch das Fehlen einer festen Bühne muss er immer neu erobert, Straßen und Plätze in theatralische Räume verwandelt werden. Hinzu kommt eine Entfremdung, die durch die Stelzen erzeugt wird. Texte und Dialoge fehlen gänzlich, es gibt nur inszenierte Bewegungen. Und dies ist in dieser Inszenierung so gewollt, da ansonsten der „Zauber des Unausgesprochenen“ wegfalle und Bilder in den Köpfen der Zuschauer zerstört würden, so Wolfgang Hauck. Was daraus entstehen wird, ist völlig offen, es gibt keinerlei Vorgaben. Es ist ein Geheimnis, das die Stelzer und das Publikum erst noch entdecken und erleben werden. Haute Couture als Performance.
Den Artikel finden Sie im Anhang auch noch einmal als PDF und Word-Dokument.
Pressekontakt: Andrea Schneider
presse@die-stelzer.de
Telefon 08191 30 84 26
Telefax 08191 30 84 27
http://www.die-stelzer.deWebseite der Inszenierunghttp://www.theateraufstelzen.de/fashion/Bildmaterial als Download:http://www.die-stelzer-presse.de/f13-Ins...es-Theater.html Weitere Texte und Pressematerial:Interview mit der Kostümdesignerin Cinzia Fossati
Interview mit der Verkaufsleiterin Pierre Frey Deutschland, Manuela Koch
Interview mit der Kostümschneiderin Sabine Adldinger
Links zu den Stoffproduzenten:Élitis
http://www.elitis.fr/Pierre Frey
http://www.pierrefrey.fr/