2006 Mut und Schauspielkunst
von Katharina Gsöll
Wochenendausgabe 27.-28. Oktober 2007, Sonderbeitrag Landsberger Tagblatt extra, Nr 92, Seite 25.
Autor: Katharina Gsöll
Bilder: Die Stelzer und Thorsten Jordan
Erschienen: 21. April 2006
Der Artikel freundlicher Genehmigung Landsberger Tagblatt als PDF-Datei.
Mut und Schauspielkunst
Beim Casting der „Stelzer“ waren Schauspieler gefragt, die gleichzeitig Artisten sindVon Katharina Gsöll, Landsberg
Dreizehn junge Menschen, die wie Wesen aus einem Science-fiction-Film auf überlangen Beinen in einer Turnhalle auf und ab staksen - man ist erstmal verwirrt, wenn man sieht, wie die Schauspieler sich scheinbar mühelos auf ihren schwindelerregend hohen Stelzen bewegen.
Das Landsberger Theaterensemble «Die Stelzer» suchte für seine Sommertournee «Discorsi» zwei neue Gesichter. Aus diesem Grund wurde vor Kurzem zum Casting in die Lechturnhalle eingeladen.
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Wir suchen Leute, die nicht nur gute Schauspieler sind, sondern auch artistische Fähigkeiten und eine Portion Mut mitbringen», sagt Wolfgang Hauck, einer der beiden Ensemble-Leiter.
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Denn viele laufen zum ersten Mal auf Stelzen, das muss man sich ja erstmal trauen. Bei den Aufführungen ist es dann wichtig, Routine beim Stelzenlaufen zu haben, denn die Akteure müssen sich hauptsächlich auf die schauspielerische Darbietung konzentrieren.» Die Stelzer treten ohne jegliche technische Verstärkung vor bis zu 1500 Leuten auf.
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Nicht nur die Sommertournee «Discorsi», sondern auch ein großes Projekt in Marokko stehen auf dem aktuellen Programm der Stelzer.
Aus Anlass der Feierlichkeiten zur 50-jährigen deutsch-marokkanischen BEziehungen hat die Deutsche Botschaft in Rabat das Team für insgesamt drei Aufführungen in verschiedene marokkanische Städte eingeladen.
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Das Straßentheater gibt es in der islamischen Tradition nicht. Deshalb gab es schon im vergangenen Jahr, als wir auch in Marokko aufgetreten sind, teilweise Stillstand auf den Straßen. Autos und Passanten sind stehen geblieben, für die war das eine absolute Sensation», berichtet Hauck. Diesmal wird der Marokko-Besuch hochoffiziell ablaufen.
Als Thema der Vorführungen haben sich die Stelzer «Wasser» ausgesucht. Poetisch soll die Idee der Quelle allen Lebens dargestellt werden. Dazu wurde eine Ethnologin für Arabistik und interkulturelle Didaktik engagiert.
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Claudia Frank arbeitet an einem Forschungsprojekt der Uni Köln über Wasser und Tourismus in Marokko. Sie spricht arabisch und wird uns begleiten und unterstützen», so Hauck.
Den vollständigen Text finden sie im Anhang als PDF.