Das Theaterensemble „Die Stelzer“ aus Landsberg am Lech unterstützt den Studiengang Bühnenbild und Bühnenkostüm der Akademie der Bildenden Künste in München. Gemeinsam wurde das Thema „
Vogelfiguren“ bearbeitet – Aufführungen fanden am 26. Juni sowie am 19. und 20. Juli 2007 im Rahmen der Jahresausstellung der Akademie in München statt.
Sieben ganz unterschiedliche, sehr skurrile Vogelfiguren stolzieren auf Stelzen herum, lenken die Blicke auf sich und machen die anwesenden Leute neugierig. Sie tragen Textfragmente aus Aristophanes
„Die Vögel“ vor, jedoch völlig aus dem Zusammenhang gerissen – wie einzelne Zitate, die jemand papageiartig aufgeschnappt hat – um am Ende plötzlich alle wild durcheinander zu plappern.
Aus einer Projektidee von Professor
Ezio Toffolutti aus Venedig, Leiter des Studiengangs Bühnenbild und Bühnenkostüm der Akademie der Bildenden Künste in München, entstand die Kooperation zwischen den Stelzern und sieben Studenten der Akademie. Dabei haben „Die Stelzer“ die Kostümentwicklung der Studenten zum Thema
„Die Vögel“ von Aristophanes begleitet und dazu neben finanzieller Unterstützung technische Beratung, Anregungen und ihre eigenen Vorstellungen mit eingebracht. Jeder der Studenten hat eine ganz spezielle Vogelfigur, mit eigener Charakteristik erfunden und deren Kostüm individuell angefertigt – zugeschnitten für eine Person auf Stelzen mit Krücke, die das Kostüm tragen und präsentieren wird.
Die Kostüme wurden zunächst als kleine Figuren, an ca. 30-40 cm kleinen
Modellen, entworfen.
Während der Fertigung wurden sie dann an den Darstellern auf Stelzen auf Maß gearbeitet – dabei wurde immer wieder ausprobiert und die Beweglichkeit mit diesen Kostümen überprüft. Die Grundskulptur war von Anfang an der Stelzenläufer auf Stelzen der Höhen 80 bis 100 cm, mit jeweils einer Krücke in der rechten und linken Hand. Die Krücken dienten als Hilfsmittel, um sowohl zeitlupenhafte Bewegungen als auch einfach nur stehende Figuren zu ermöglichen. Zusätzlich wurden sie als Basis für anskizzierte Flügel verwendet – es ergab sich eine enorme Spannbreite bis 380 cm, wenn die Krücken in die Horizontale gehoben wurden. Die fertigen Vogelskulpturen hatten dadurch etwa eine Höhe von 250 bis 320 cm.
So entstand beispielsweise der
„schwarze Rabe“ von Evelyn Schunn, Studentin der Akademie, die – ursprünglich inspiriert durch afrikanische Masken – eine Vogelfigur aus schwarzen Plastikmüllsäcken gefertigt hat. „Da die Ausstellung zum Teil draußen im Park stattfand, sollten meine Materialien wetterfest sein, zum anderen wollte ich das Thema Recycling berücksichtigen. Außerdem hatte ich auf Anhieb etwas Schwarzes im Kopf. Und so bin ich auf die schwarzen Müllsäcke als Material für meine Vogelfigur gekommen “, erklärt Evelyn Schunn.
Silvia Maradea aus Italien hat sich mit ihrer Vogelfigur eng an Aristophanes gehalten und den
Vogelkönig Wiedehopf entworfen, der als Anführer der Vögel durch Kämpfe schon etwas zerstört und in sich zerrupft aussieht. Als Material hat sie dafür Papier und Drahtgewebe gewählt – Papierfetzen lassen die Vogelfigur zerrupft erscheinen.
Anlässlich des Sommerfests der Katholischen Akademie am 26. Juni 2007, des Sommerfests des Theatermuseums München am 19. Juli sowie der Jahresausstellung der Akademie der Bildenden Künste am 20. Juli 2007 haben „Die Stelzer“ diese Kostüme in einem Umzug durch die Leopoldstraße in München öffentlich präsentiert. Die Zuschauer waren amüsiert und begeistert.
Warum nun aber engagieren sich „Die Stelzer“ so stark für den Studiengang und sein „Vogel-Projekt“? Und wie soll es weitergehen mit diesen „schrägen“ Vögeln? „Unser Interesse an dieser Kooperation liegt darin, etwas weiter daraus entstehen zu lassen, z. B. die Studenten zur Entwicklung auch anderer Kostüme und Bühnenbildelemente für „Die Stelzer“ zu gewinnen. Oder aber aus diesen Vogelkostümen in einem
Gemeinschaftsprojekt mit einigen der Studenten eine
eigene Inszenierung für 2008 zu erarbeiten“, erklärt Wolfgang Hauck, Leiter der Stelzer. Die Ideen müssten noch weiter entwickelt, die bisherigen Entwürfe noch einmal überarbeitet und die Kostüme spieltauglich gemacht werden – schließlich sollten sie es aushalten, bei Aufführungen ständig an- und wieder ausgezogen zu werden. „Einige Kostüme sind dafür bisher gar nicht geeignet, daher müssen sie von Grund auf geändert werden. Zudem muss das Kostüm in die Ästhetik der Stelzer eingebunden werden, wobei wir immer Wert darauf legen, dass in der Herstellung möglichst Naturmaterialien verwendet werden“, so Hauck. Dies bedeute etwa für den „schwarzen Raben“ von Evelyn Schunn: Schwarze Baumwolle statt schwarzer Mülltüten. Dies verändere zwar den künstlerischen Impetus, mache aber die Kostüme für „Die Stelzer“ besser bespielbar. Darüber hinaus bestünde für die Studenten die Möglichkeit, dass das Thema auch im Rahmen der Abschlussarbeit 2008 fortgesetzt wird. Wünschenswert wäre es jedenfalls, diesen skurrilen Vogelfiguren noch einmal zu begegnen.
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